Die Ortschaft Selbecke, wird, wie die der anderen Dörfer in den Seitentälern der oberen Hundem, eine relativ späte Gründung sein. Der Ortsname ist ursprünglich ein Gewässername, der erst sekundär zum Ortsnamen geworden ist. Das Grundwort „(m)ecke“ (wie auch micke, becke usw.) bedeutet „fließendes Gewässer“ oder „Bach“. Eine Besiedelung an dieser Stelle erfolgte wohl erst nach 950.
Ins Licht der Geschichte tritt der Ort mit der Erwähnung in einer Urkunde von 1435 erst verhältnismäßig spät.
Das Dorf gehört seit dem Mittelalter zur katholischen Pfarrei Oberhundem und von 1843/44 bis 1969 zur politischen Gemeinde Oberhundem im Amt Kirchhundem. Mit der kommunalen Neugliederung kam es 1969 zur heutigen Gemeinde Kirchhundem.
Die St.-Agata-Kapelle von 1808 in Selbecke ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen. Das Gotteshaus ersetzte einen Vorgängerbau, der bereits in Urkunden des 16. Jahrhunderts erwähnt ist. Von 1812 bis 1880 wurde ein Teil der Kapelle auch als Schulsaal für die Selbecker Schulkinder genutzt. Nachdem die Schule vorübergehend in einem dafür angekauften und umgebauten Wohnhaus untergebracht war, wurde 1955 ein neues Schulgebäude eingeweiht. Die Selbecker Schule bestand bis 1966. Danach besuchten die Schulkinder des Selbecker Grundes die Volksschule und bis 2013 die Grundschule in Oberhundem.
Zum 31.12.2020 hat Selbecke 165 Einwohner.
1858 ereignete sich in Selbecke eine Brandkatastrophe, der sieben Wohnhäuser und drei Nebengebäude zum Opfer fielen. Eine Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr entstand erst 1956. Sie besitzt heute ein eigenes Gerätehaus, das 1993/94 erbaut wurde.
Mit dem Automobilzulieferer DURA Automotive Selbecke Leisten und Blenden GmbH gibt es im Ort einen Gewerbebetrieb mit zahlreichen Arbeitsplätzen. Das Werk in Selbecke ist über die Niederlassung Plettenberg dem weltweit agierenden Unternehmen DURA Automotive Systems, Inc mit Sitz in den USA angeschlossen.