Die Ersterwähnung des Dorfes Oberhundem findet man im „Liber valoris“, einem Einkünfteverzeichnis der Erzdiözese Köln von 1308. Zwar hat der Ort zu dieser Zeit schon bestanden, seine Gründung dürfte allerdings nicht vor dem 10. Jahrhundert liegen.
Die wohl im 11. Jahrhundert gebildete Pfarrei Oberhundem gehörte um 1100 nach der Auflösung des Dekanates Engern zum Dekanat Wormbach, im Gegensatz zu den anderen Teilen des heutigen Gebietes der Gemeinde Kirchhundem, die zum Dekanat Meschede kamen.
Der Verkauf des Hofes Bruch in Oberhundem durch Wilhelm von Bruch zu Bruch an Johann Adolf von Fürstenberg ermöglichte diesem, da es sich um ein adeliges Gut handelte, an dieser Stelle ein Wasserschloss, die nach ihm benannte Adolfsburg, zu errichten. Das als Jagdschloss konzipierte Gebäude diente zeitweise als Wohnsitz für Angehörige der Familie von Fürstenberg. Von 1919 bis 1958 beherbergte es ein Kloster und Internat der Patres von der Heiligen Familie. In den 1980er Jahren wurde das Schloss von einem privaten Investor erworben und in zahlreiche Eigentumswohnungen aufgeteilt. Schloss Adolfsburg ist als Baudenkmal in die Denkmalliste der Gemeinde Kirchhundem eingetragen.
Auf dem Gelände des früheren östlichen Barockgartens der Adolfsburg wurde 1971 das Hallenbad mit medizinischer Bäderabteilung der Gemeinde Kirchhundem eröffnet. Nach Gründung des Vereins Bad am Rothaarsteig e.V. im Jahr 2004 übernahm dieser das Hallenbad von der Gemeinde Kirchhundem und führte umfangreiche Umbaumaßnahmen durch.
Bei einer Brandkatastrophe im Jahr 1814 wurden zahlreiche Häuser in Oberhundem vernichtet. Aufgrund des starken Widerstandes der Deutschen Wehrmacht gegen die heranrückenden Amerikaner kam es am 5. und 7. April 1945 zu Luftangriffen auf das Dorf, bei denen insgesamt 24 Menschen starben und wiederum 31 Häuser total und weitere 8 schwer beschädigt wurden.
Von 1843/44 bis 1969 war Oberhundem Sitz der gleichnamigen Gemeinde im Amt Kirchhundem, zu der auch die Orte Erlhof, Marmecke, Rinsecke, Rüspe, Schwartmecke und Stelborn, sowie die Ansiedlungen Alpenhaus, Haus Bruch und Rhein-Weser-Turm gehörten. 1969 ging die Gemeinde Oberhundem in der heutigen Gemeinde Kirchhundem auf.
Zum 31.12.2020 hat Oberhundem 858 Einwohner.
1974 erhielt Oberhundem die Anerkennung als „Staatlich anerkannter Luftkurort“; 1981 wurde das Haus des Gastes eröffnet. Eine 1959 eröffnete Jugendherberge wurde 2006 geschlossen. In dem Gebäude wird heute durch einen privaten Investor der „Waldhof Oberhundem“ betrieben.
Oberhundem hat sich jahrzehntelang erfolgreich an den Wettbewerben „Unser Dorf soll schöner werden“ bzw. „Unser Dorf hat Zukunft“ beteiligt. Die Bemühungen um eine Verbesserung des Ortsbildes wurden 1973 mit Goldmedaillen auf Landes- und Bundesebene belohnt. In jüngster Zeit nahm das Dorf an den Wettbewerben auf Landesebene (2012) und Gemeindeebene (2013) teil und ist für den Wettbewerb auf Kreisebene 2014 gemeldet.
Sehenswert ist ein privates Stickereimuseum, das in dem ehemaligen Pastorat unterhalb der Pfarrkirche eingerichtet ist.
Während es im Ort noch einen Kindergarten in katholischer Trägerschaft gibt, wurde die katholische Grundschule St. Lambertus 2013 geschlossen. Die Kinder von Oberhundem besuchen seitdem die Grundschule in Heinsberg.
Das dörfliche Leben in Oberhundem ist geprägt von einem starken Vereinsleben. Besonders erwähnenswert ist dabei der Schützenverein, der eine eigene Schützenhalle unterhält und jährlich das „Fest der Blauen Kittel“ (Schützenfest) feiert. Die Schützenhalle wird auch für Vorstellungen des Oberhundemer Theatervereins sowie für Konzerte der örtlichen Musikvereine benutzt.
Noch mehr Informationen rund um OBERHUNDEM finden Sie unter www.oberhundem.com.